15.11.2007

Gründung einer Stiftung und eines Instituts für Mehrsprachigkeit


Der Staat Freiburg gründet eine Stiftung für Forschung und Entwicklung der Mehrsprachigkeit, aus der ein Forschungsinstitut für Mehrsprachigkeit und mehrsprachige Erziehung hervorgehen soll. Die Universität Freiburg und die Pädagogische Hochschule Freiburg sollen ihre Kräfte und Mittel in einem Bereich zusammen führen, in dem Freiburg sich zunehmend als Referenzzentrum positioniert.

Die Staatsratspräsidentin hat im Rahmen des Dies academicus der Universität Freiburg am Donnerstag, den 15. November, über zwei sich ergänzende Neuerungen informiert. Die Staatsrätin Isabelle Chassot, Direktorin für Erziehung, Kultur und Sport, hat die Gründung der Stiftung für Forschung und Entwicklung der Mehrsprachigkeit, eine Stif-tung des Staates Freiburg mit einem Startkapital von 2,5 Millionen Franken, angekün-digt. Diese Stiftung soll dem neuen Forschungsinstitut für Mehrsprachigkeit und mehr-sprachige Erziehung eine eigene Identität geben.

Das Forschungsinstitut für Mehrsprachigkeit und mehrsprachige Erziehung wird von der Universität und der PH gemeinsam getragen. Das neue Kompetenzzentrum soll über die Institutionen und Fächer hinaus die Forschung im Bereich der Mehrsprachigkeit und der Multikulturalität koordinieren, zum Unterricht beitragen sowie eine Schnittstellenfunktion zwischen Gesellschaft und Erziehungswelt einnehmen. Die Originalität und gleichzeitig die Stärke dieses Instituts liegen in der Komplementarität von Universität und PH, d.h. in der Verbindung der akademischen Forschung mit der praktischen Anwendung.
Für die Bereiche Lehrer/-innenbildung, Fremdsprachendidaktiken und Frühspracherwerb sind die Erfahrungen in den Schulen und die Verbindung zu den Lehrpersonen ent-scheidend.
Das Institut wird als Brücke zwischen Universität und PH dienen und ihre Zusammenar-beit insbesondere mit der Entwicklung gemeinsamer Ausbildungsmodule und For-schungsprojekte erleichtern.

Die Stiftung wird dem Institut nicht nur eine Rechtsform geben, sondern ihm auch er-möglichen, weitere Unterstützungen zu erhalten und Finanzierungsquellen erschliessen. Das Institut wird doppelt geführt werden: strategisch und wissenschaftlich von einem Direktorium von Dozierenden, operationell von einer Direktorin oder einem Direktor, wo-bei Koordination und Kommunikation im Vordergrund stehen werden.

Mit dieser Stiftung und diesem Institut werden sich der Kanton Freiburg und seine Hoch-schulen noch mehr mit ihrer Mehrsprachigkeit und Multikulturalität profilieren können.

Die Zweisprachigkeit – oft Anlass für Öffnung, aber auch für Spannungen – ist nicht nur im Alltag verwurzelt, sondern auch eine Charakteristik der Hochschulen des Kantons. Mit ihrer langjährigen diesbezüglichen Erfahrung sind sie ganz besonders geeignet, die For-schung und Entwicklung von Mehrsprachigkeitspraktiken in der Schweiz anzuführen.

Seit ihrer Gründung hat die Alma Mater stets mehrsprachige Studierende und Dozieren-de aufgenommen. Die Universität hat daraus ihre Haupteckpunkte gemacht: ausser dem seit mehreren Jahren aktiven Lern- und Forschungszentrum Fremdsprachen gibt es seit kurzem auch das Departement für Mehrsprachigkeit. Die PH ihrerseits, die über ein zweisprachiges Ausbildungsangebot verfügt, hat den Partnersprachunterricht zu einer ihrer Prioritäten gemacht. Sie ist gerade dabei, zwei Dozierende anzustellen, die auf Mehrsprachigkeit und Sprachendidaktik spezialisiert sind.

Die Gesamtheit der in diesem Bereich aktiven Strukturen bilden einen fruchtbaren Bo-den für eine allfällige Anbindung der wissenschaftlichen Institution zur Förderung der Mehrsprachigkeit, wie das Sprachengesetz des Bundes sie vorsieht, das kürzlich von den eidgenössischen Räten verabschiedet wurde. Mit der Schaffung dieser neuen Struk-turen hat der Kanton Freiburg seinen Willen ausgedrückt, die vorhandenen Kräfte in ei-nem gemeinsamen Projekt zusammen zu führen.



Freiburg, 14. November 2007

DIREKTION FÜR ERZIEHUNG, KULTUR UND SPORT


Einladung zur Medieninformation, am Donnerstag 15. November, um 12.30 Uhr

Interessierte Journalistinnen und Journalisten werden nach der Dies-Academicus-Feier von Donnerstag, 15. November 2007, zu einer Medieninformation eingeladen. Zeit: 12.30 Uhr Ort: Raum 1224 der Universität Freiburg. Anwesend: Isabelle Chassot, Staatsratspräsidentin und Direktorin für Erziehung, Kultur und Sport; Professor Jean-Luc Gurtner, Vize-Rektor der Universität; Pascale Marro, Rektorin der PH-FR, Barbara Vauthey, Vorsteherin des Amts für Universitätsfragen.

Auskunft erteilen:
Isabelle Chassot, Staatsratspräsidentin, am kommenden Donnerstag von 18.15 bis 19 Uhr, unter der Nummer 026 305 12 00
Barbara Vauthey, Vorsteherin des Amts für Universitätsfragen, am kommenden Don-nerstag von 16 bis 18 Uhr unter der Nummer 026 305 12 45