Wie kann es sein, dass auf der Grundlage physikalischer Prozesse in einem komplexen physikalischen System wie etwa in dem Gehirn eines Menschen oder eines erlebenden Tieres jemand entsteht, ein Subjekt von Erfahrung, ein Wesen mit einer Perspektive auf die Welt? Wir wissen, dass dies geschieht, aber wir können es bislang nicht erklären, so die These vieler Philosophen. Trotz allen wissenschaftlichen Fortschritts bleibt die Entstehung von Bewusstsein rätselhaft. Diese so genannte These der Erklärungslücke wird in der gegenwärtigen Debatte sehr unterschiedlich beurteilt. Manche meinen, eine solche Erklärungslücke bestehe gar nicht, eine Erklärung der Entstehung von Bewusstsein sei längst verfügbar; andere meinen sie beruhe nur auf Begrenzungen unseres Verstandes oder sei eine kognitive Illusion und habe nichts mit dem zu tun, was Bewusstsein seinem Wesen nach ist. Andere wiederum meinen, die Entstehung von Bewusstsein könne aus prinzipiellen Gründen nicht erklärt haben. Eine Minderheit von Philosophen argumentiert, dass diese Unerklärbarkeit von Bewusstsein ein ernstes Problem ist für Physikalisten, die meinen, dass Bewusstsein ein physikalisches Phänomen sei.

Wir werden diese unterschiedlichen Thesen auf der Grundlage einer genauen Analyse zeitgenössischer Texte eingehend diskutieren. 

Tiefgehendes, genaues Verständnis der Thematik. Fortentwicklung der für systematische philosophische Arbeit relevanten Kapazitäten.