MA-Seminar: Europäische Erinnerungsorte
UE-L15.02145

Dozenten-innen: Weichlein Siegfried
Kursus: Master
Art der Unterrichtseinheit: Seminar
ECTS: 9
Sprache-n: Deutsch
Semester: HS-2024

Die Napoleonischen Kriege, der August 1914, das Massaker von Babij Jar 1941 und die Atombomben von 1945 sind genauso europäische Erinnerungsorte wie die Pariser Bastille, die Berliner Stalinallee, Verdun, die Alpen, Beethovens Neunte Sinfonie oder die Parole „Liberté, Egalité, Fraternité“. Die Erinnerung daran reicht weit über einzelne Nationalstaaten hinaus. Warum ist das so? Das auf Pierre Noras „Lieux de memoire“ zurückgehende Konzept der Europäischen Erinnerungsorte rückt die Ausweitung und den gleichzeitigen Bedeutungswandel der Erinnerung an materielle und immaterielle Orte von europäischer Relevanz in den Mittelpunkt. Europäische Erinnerungsorte stellen symbolische Schnittstellen zwischen verschiedenen Kultur- und Sprachräumen dar und verbinden sie. Ein breiter rezeptionsgeschichtlicher Ansatz, der über Texte und Gedrucktes hinausgeht, kann diese allmähliche kulturelle und nationale Ausweitung der Erinnerung nachzeichnen. Wie und wann entstanden europäische Erinnerungsorte? Welche Akteure waren daran beteiligt? Wie wandelte sich ihre Bedeutung im Laufe der Zeit?

 

Literatur:

Europäische Erinnerungsorte, Hg. von Pim den Boer, Heinz Duchhardt, Georg Kreis u.a., 3 Bde., München 2011-2012.