Wissenschaftliche StudiePublished on 28.10.2020
Bestrafungsverhalten von Eltern in der Schweiz
Eine wissenschaftliche Begleitung der Präventionskampagne «Starke Ideen – Es gibt immer eine Alternative zur Gewalt»
Körperliche und Psychische Gewalt ist in vielen Familien nach wie vor ein Teil des Alltags
Durchschnittlich gibt es etwa in jeder Schulklasse ein Kind, welches regelmässig körperlich bestraft wird. Jüngere Kinder sind dabei öfter betroffen. Des Weiteren erfährt jedes vierte Kind regelmässig psychische Gewalt.
Insgesamt zeichnen die Resultate das Bild, dass eine relativ kleine, aber nicht unbedeutende Minderheit von Kindern in der Schweiz mit einer gewissen Regelmässigkeit Gewalt durch Ihre Eltern erfährt. Es sind vor allem junge Eltern von relativ jungen Kindern, Eltern die selbst Gewalterfahrungen hatten und möglicherweise in Ihrem Alltag belasteter sind als andere Eltern, und die von ihren Kindern einen erhöhten Grad an Anpassung und Verhaltenskontrolle erwarten. Viele dieser Eltern haben sich mit der Problematik auseinandergesetzt und nicht wenige haben den Wunsch oder es schon versucht, ihr Verhalten zu ändern. Sie zeigen entsprechend auch erhöhte Offenheit gegenüber Unterstützungsangeboten. Die Inhalte der Präventionskampagne «Starke Ideen - Es gibt immer eine Alternative zur Gewalt» erreichte diese Eltern, und fanden bei ihnen besonders Anklang. Die Daten lieferten auch Hinweise darauf, dass die Auseinandersetzung mit den Kampagneninhalten mit Veränderungen im Elternverhalten einher ging. So gesehen erlauben die Resultate einen optimistischen Ausblick. Die gezielte Information und Unterstützung zur Gewaltprävention scheint bei diesen Eltern auf fruchtbaren Boden zu fallen.
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