„Wir spielen auff der Welt gleichsam eine Comödie. Was uns der Meister vor eine Person auffleget, die müssen wir agiren.“ So lautet eine kurzgefasste Version des gängigen Topos vom barocken Welttheater. In dieser Vorlesung geht es nicht um die traurig, sondern um die versöhnlich ausgehenden Dramen des Welttheaters im 17. Jahrhundert. Das muss nicht unbedingt komisch in unserem heutigen Verständnis sein. Die Komödie des 17. Jahrhunderts bietet ein uneinheitlicheres Bild als die gleichzeitige Tragödie: Alles erscheint möglich, vorausgesetzt: es wird irgendwie zu einem relativ guten Ende geführt. In Vorlesung sollen eine ganze Reihe von Stücken vorgestellt werden; Stücke von Plautus, Shakespeare und Jonson, Calderón und Alarcón, Molière, Heinrich Julius, Gryphius und Weise, sowie am Anfang zwei Szenare der Commedia dell’arte. Ziel der Vorlesung ist einerseits, Sie mit Hauptwerken der europäischen Literaturen der Frühen Neuzeit bekannt zu machen, und andererseits die Variationsbreite der „lächerlichen und kurtzweiligen manier“ kennen zu lernen, mit der die Lustspielautoren „die Fehler des Menschlichen Lebens“ zu bessern sich vornahmen.

BITTE BEACHTEN: Am Departement Germanistik sollen die Veranstaltungen nach Möglichkeit als Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden. Bitte kontaktieren Sie den Dozenten vor dem 7.9.2020, wenn sie nicht persönlich teilnehmen können, die Vorlesung aber belegen wollen. Um die Planbarkeit zu erhöhen, melden Sie sich bitte bis zum 11.9.2020 an (offizieller Anmeldeschluss ist der 18.9.2020).