Vorlesung: Die Übersetzung als literarische Aufgabe in der Frühen Neuzeit (hist. FNZ)
UE-L03.00359
Dozenten-innen: Beise Arnd |
Kursus: Master |
Art der Unterrichtseinheit: Vorlesung |
ECTS: 3 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: HS-2022 |
Was ist Europa? Ein kultureller Raum oder ein Raum verschiedener Kulturen? Diese heute noch diskutierte Fragen wurden in der Frühen Neuzeit pragmatisch beantwortet: Europa war, was voneinander bekannt war. Das war zunächst alles, was lateinisch publiziert wurde, zunehmend aber auch, was übersetzt wurde.
In der Vorlesung soll es um die kulturvermittelnden Leistungen von Übersetzungen in der Frühen Neuzeit (15.–18.Jh.) gehen. Warum wird was übersetzt? Und wie wird es übersetzt?
Die Antworten werden vermutlich sehr viel spezieller ausfallen, als zunächst zu vermuten steht. Denn übersetzt wurde in der Frühen Neuzeit in erster Linie nicht, so meine These, um die Neugier auf andere Kulturen oder Literaturen zu stillen; übersetzt wurde vor allem, um zuhause etwas zu bewirken. Aber was? Lässt sich das heute noch feststellen?
Wir werden sehen, ob sich diese These halten und überprüfen lässt. Ich werde versuchen, ein paar auswärtige Expert:innen in die Vorlesung einzuladen, um mich korrigieren zu lassen und Ihnen ein präziseres Bild zu geben.
Die «Übersetzung in der Frühen Neuzeit» ist ein noch wenig erforschter Themenbereich; erste Forschungsvorhaben sind noch unterwegs. Die Vorlesung wird darum über weite Strecken eher tentativen Charakter haben. Es werden eher Einzelfälle erörtert als Überblicke behauptet.
In dieser Vorlesung wird es fast durchweg um Übersetzungen ins Deutsche gehen. Das ist sachlich begründet: Erst im Verlauf des 18. Jahrhunderts wird die deutschsprachige Literatur allmählich auch für Anderssprachige interessant.
Evaluation: Schriftliche Prüfung (Klausur) am Ende der Vorlesung.