Sozialethik. Europäischer Islam. Zwischen Exklusion und Partizipation. Spezialvorlesung.
UE-TTH.00757

Dozenten-innen: Schmid Hansjörg
Kursus: Master
Art der Unterrichtseinheit: Vorlesung
ECTS: 3
Sprache-n: Deutsch
Semester: HS-2021

In gesellschaftlichen und medialen Diskursen werden häufig «europäische» und «islamische» Werte einander gegenübergestellt. Die vielfältigen Versuche, Europa zu definieren, wie auch die Pluralität muslimischer Positionen, Organisationsformen und Aktivitäten zeigen jedoch, dass dieses Verhältnis weitaus komplexer ist. In welcher Wechselwirkung stehen unterschiedliche Europa-Verständnisse einerseits und islamischen Selbstdeutungen im europäischen Kontext andererseits? Inwiefern wird muslimisch motiviertes Denken und Handeln europäisch geprägt? Konzeptionen eines «europäischen Islams» zielen darauf ab, Antagonismen zu überwinden, indem sie die gesellschaftliche Teilhabe von Musliminnen und Muslimen in den Mittelpunkt stellen. Derartige Entwürfe können auf Erfahrungen der Interaktion mit der europäischen Moderne in der Türkei und auf dem Balkan seit dem 19. Jahrhundert zurückgreifen und einen Beitrag dazu leisten, eine islamische Selbstreflexion in akademischen Institutionen in Europa zu etablieren.


Lernziele

Die Studierenden können

- verschiedene Konzepte eines europäischen Islams kritisch analysieren,

- Interaktionen zwischen Europaverständnissen und islamischen Selbstreflexionen kritisch bewerten.


Dokumentation

Jocelyne Cesari (ed.), Oxford Handbook of European Islam, Oxford 2015;

Mohammed Hashas, The Idea of European Islam. Religion, Ethics, Politics and Perpetual Modernity, Abingdon 2019;

Ertuğrul Şahin, Europäischer Islam. Diskurs im Spannungsfeld von Universalität, Historizität,

Normativität und Empirizität, Wiesbaden 2017.