Cornelia Herberichs
Prof. Dr.
cornelia.herberichs@unifr.ch
+41 26 300 7882
https://orcid.org/0000-0002-4831-3167
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Ordentliche_r Professor_in,
Departement für Germanistik
MIS 05 bu. 5239
Av. de l'Europe 20
1700 Fribourg
- Geistliche Literatur des Mittelalters (Geistliche Spiele, Legendare, Mystik)
- Antikenromane, Heldenepik
- Mittelalterrezeption in der Moderne
- Medien- und Literaturtheorien in mediävistischer Perspektive
Biografie
Cornelia Herberichs studierte Germanistik und Anglistik an der LMU München und wurde mit einer Dissertation zum Liet von Troye des Herbort von Fritzlar an der Universität Zürich promoviert. Mit ihrer Arbeit "Untersuchungen zu Geistlichen Lesespielen" wurde sie ebenda habilitiert. 2011 bis 2019 wirkte Herberichs als Akademische Rätin bzw. Oberrätin an der Universität Stuttgart. 2016 bis 2019 war sie Vorstandsmitglied in der Gesellschaft für Hochschulgermanistik des Deutschen Germanistenverbands. Seit dem Frühjahrssemester 2019 Professorin für Germanistische Mediävistik an der Universität Freiburg. Von 2020 bis 2023 war sie Direktorin des Mediävistischen Instituts der Universität Freiburg, von 2020 bis 2024 Direktorin des CUSO-Doktoratsprogramms in deutscher Sprach- und Literaturwissenschaft, seit Juni 2022 Direktorin des Zentrums für Handschriftenforschung – Universität Freiburg, seit Herbst 2021 im Vorstand der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft. Seit August 2024 ist sie Präsidentin des Departements für Germanistik und seit 2025 Mitglied der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Mitherausgeberin der Buchreihen:
Kulturtopographie des alemannischen Raums
Philologische Studien und Quellen
Metamorphoses. Interdisziplinäre Studien zu Wirkung und Rezeption antiker Kultur
Podcast:
Coffeetalk (08. Dezember 2023): Pergament und Mikrofon. Mediävistische Podcasts
Forschung und Publikationen
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1. Reihenherausgeberschaft
4 Publikationen
Mitherausgeberschaft der Buchreihe: Metamorphoses
Cornelia Herberichs, Christoph Begass, Kay Ehling, Mischa Meier, Marie-Sophie Winter , Julia Zimmermann (2025) | SonstigesMitherausgeberschaft der Buchreihe: Kulturtopographie des alemannischen Raums
Cornelia Herberichs, Jeffrey F. Hamburger, Stephen Mossman, Peter Rückert, Hans-Jochen Schiewer (2025) | SonstigesMitherausgeberschaft der Buchreihe: Philologische Studien und Quellen
Cornelia Herberichs, Bernd Bastert (2025) | SonstigesMitherausgeberschaft der Buchreihe: Scrinium Friburgense
Cornelia Herberichs, Michele Bacci, Hugo Oscar Bizzarri, Paolo Borsa, Elisabeth Dutton, Marion Uhlig, Yves Mausen, Olivier Richard, Kristell Trego (2025) | Sonstiges -
2. Bücher
13 Publikationen
Wege zu einer Historischen Interferenzsemantik (Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 55/1, Themenheft)
Cornelia Herberichs, Claudia Lauer (Springer, 2025) | BuchFragmente und Fragmentierungen. Neue Zugänge zur mittelalterlichen deutschsprachigen Überlieferung. Freiburger Kolloquium 2023: Wolfram-Studien XXVIII
Cornelia Herberichs, Robert Schöller (Erich Schmidt Verlag, 2024), ISBN: 978-3-503-23968-9 | BuchParadigmes et perspectives de la littérature médiévale comparée / Paradigmen und Perspektiven einer Mediävistischen Komparatistik / Paradigms and Perspectives of a Comparative Medieval Literature. (scrinium friburgense 57)
Cornelia Herberichs, Martin Rohde (2023), ISBN: 9783752007015 | BuchParadigmes et perspectives de la littérature médiévale comparée / Paradigmen und Perspektiven einer Mediävistischen Komparatistik / Paradigms and Perspectives of a Comparative Medieval Literature: Freiburger Colloquium 2021
Cornelia Herberichs, Martin Rohde, Hugo Bizzarri, Paolo Borsa, Elisabeth Dutton, Marion Uhlig (2023), ISBN: 9783752002492 | BuchGeistliche Lesespiele
Cornelia Herberichs (2022), ISBN: 9783752006223 | BuchGeistliche Lesespiele. Exemplarische Lektüren mittelalterlicher Passions- und Weihnachtsspiele im Kontext ihrer Überlieferung
Cornelia Herberichs (2022) | BuchIllustrierte Flugblätter der Frühen Neuzeit im Deutschunterricht
Cornelia Herberichs, Inci Bozkaya, Anette Sosna (Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes, 2018) | BuchAura und Auratisierung. Mediologische Perspektiven im Anschluss an Walter Benjamin
Cornelia Herberichs, Ulrich Johannes Beil, Marcus Sandl (2014) | BuchKein Zufall. Konzeptionen von Kontingenz in der mittelalterlichen Literatur
Cornelia Herberichs, Susanne Reichlin (2010) | SammelbandPoetik und Geschichte: Das ›Liet von Troye‹ Herborts von Fritzlar
Cornelia Herberichs (2010), ISBN: 978-3-8260-4344-4 | Buch -
3. Beiträge
46 Publikationen
Wege zu einer ›Historischen Interferenzsemantik‹
Cornelia Herberichs, Claudia Lauer, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (2025) | ArtikelMittelalter , in Zauberberg-Handbuch
Cornelia Herberichs, Volker Mertens (2025), ISBN: 9783476059864 | BuchkapitelFragmente und Fragmentierungen. Einleitende Bemerkungen , in Fragmente und Fragmentierungen. Neue Zugänge zur mittelalterlichen deutschsprachigen Überlieferung. Freiburger Kolloquium (Wolfram-Studien XXVIII)
Cornelia Herberichs (2024), ISBN: 978-3-503-23968-9 | BuchkapitelVarianz vermitteln
Cornelia Herberichs, Gabriel Viehhauser, editio (2023) | Artikel,Vorläufige Aufgaben‘ einer Mediävistischen Komparatistik. Anstatt einer Einleitung , in Paradigmes et perspectives de la littérature médiévale comparée / Paradigmen und Perspektiven einer Mediävistischen Komparatistik / Paradigms and Perspectives of a Comparative Medieval Literature
Cornelia Herberichs (2023) | BuchkapitelConference Report: Paradigmes et perspectives de la littérature médiévale comparée | Paradigmen und Perspektiven einer Mediävistischen Komparatistik | Paradigms and Perspectives of a Comparative Medieval Literature (Fribourg Colloquium 2021)
Cornelia Herberichs, Interfaces: A Journal of Medieval European Literatures (2022) | ArtikelHercules und Eneas. Zu Exorbitanz und Normativität (un-)zeitgemäßer Helden in den mittelalterlichen Eneasromanen , in Heroen - Helden. Eine Geschichte literarischer Exorbitanz von der Antike bis zur Gegenwart
Cornelia Herberichs (2022), ISBN: 978-3-8353-5311-4 | Buchkapitelein zusammenclawber vnd ein auszsprecher gar nahent aller heiligen merterer. Dynamiken des Sammelns als kreative Memoria im Legendar ›Der Heiligen Leben, Redaktion‹ , in Sammeln als literarische Praxis im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. XXVI. Anglo-German Colloquium 26.–30. Ascona 2019
Cornelia Herberichs (2022), ISBN: 978-3-7720-8748-6 | BuchkapitelAbenteuer Mittelalter. Das Studium der Germanistischen Mediävistik
Cornelia Herberichs, dt. - Fachpublikation für zeitgemässen Deutschunterricht 2022 (2022) | ArtikelHistorische Semantiken des Vor-Augen-Stellens im spätmittelalterlichen Fronleichnamsspiel , in Jenseits der Dichotomie von Bild und Text. Konzepte der Veranschaulichung und Verlebendigung in Mittelalter und Früher Neuzeit
Cornelia Herberichs (2021) | Buchkapitel -
Forschungsprojekte
10003167 - Legendarische Transformationen. Studien zu Bearbeitungs- und Sammlungskonzepten von ›Der Heiligen Leben‹ und ›Der Heiligen Leben-Redaktion‹.
Status: LaufendBeginn 01.01.2025 Ende 31.12.2028 Finanzierung SNF Projektblatt öffnen Angesichts der immensen Verbreitung von christlichen Heiligenkulten in allen gesellschaftlichen Schichten und Ständen des europäischen Mittelalters kann die kulturhistorische Bedeutung von Heiligenlegenden kaum überschätzt werden. Aus der Vielzahl und Vielfalt hagiographischer Texte avancierten während der letzten Jahre insbesondere die Erzählungen über das Leben heiliger Frauen und Männer zu einem intensiv diskutierten, kanonischen Forschungsgebiet der Germanistischen Mediävistik, u.a. in literaturtheoretischer, gender- und diskursgeschichtlicher sowie in mediologischer Perspektive. Auch der Buchtyp des Legendars kommt hierbei zunehmend in den Blick. Angesichts dieser Ausgangslage ist der Befund umso überraschender, dass ausgerechnet das wichtigste und am weitesten verbreitete deutschsprachige Legendar des späten Mittelalters bislang kaum je ins Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung gerückt wurde, das um ca. 1400 entstandene ›Der Heiligen Leben‹, welches bis ins 16. Jahrhundert zahlreich überliefert ist. Ein bemerkenswertes Rezeptionszeugnis dieses Legendars stellt seine Erweiterung aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts dar, das sogenannte ›Der Heiligen Leben, Redaktion I‹. Dieses – es ist mit drei Bänden das umfangreichste deutschsprachige Legendar des Mittelalters – wurde selbst wiederum Ausgangspunkt für eine umfassende Überarbeitung, indem es in einem aufwändigen Prozess ›legendarischen Wiedererzählens‹ sprachlich, stilistisch bearbeitet und z.T. inhaltlich verändert wurde (›Der Heiligen Leben-Redaktion II‹). Die Forschungsdesiderate im Zusammenhang von ›Der Heiligen Leben‹ und den beiden Fassungen seiner sogenannten ›Redaktion‹ sind zahlreich; auf sie reagiert das Projekt und analysiert erstmals die Texte dieser Legendensammlungen systematisch und auf einer breiten Textbasis in Bezug auf Bearbeitungs- und Sammlungskonzepte. So wird die Untersuchung und Interpretation der literarischen, theologischen sowie rhetorischen Besonderheiten der verschiedenen Bearbeitungsstufen dieser Legendargruppe die Literaturgeschichte der Gattung Legende um einen zentralen Baustein ergänzen. Mit Studien zu Fassungsunterschieden zwischen ›Der Heiligen Leben-Redaktion-I‹ und ›II‹ werden diese beiden Werke erstmals überhaupt systematisch für die Literatur- und Kulturgeschichte erschlossen, in der sie bislang noch kaum vorkommen. Dadurch erhält auch das Bild der deutschsprachigen Hagiographie unmittelbar vor der Reformation klarere Konturen als bis anhin. Vergleichende Untersuchungen zur Ästhetik und Rhetorik legendarischer Prosa im 15. Jahrhundert versprechen überdies der literaturwissenschaftlichen Spätmittelalterforschung sowie der vornehmlich an der Moderne interessierten, aktuellen literaturtheoretischen Prosa-Forschung neue Impulse zu geben. Eine frei zugängliche Online-Datenbank wird die derzeit verfügbaren Überlieferungsdaten der Legendargruppe aktualisieren und ergänzen. Fragmente und Fragmentierungen. Neue Zugänge zur mittelalterlichen deutschsprachigen Überlieferung
Status: AbgeschlossenBeginn 01.07.2023 Ende 30.09.2023 Finanzierung SNF Projektblatt öffnen Die handschriftliche Überlieferung der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters hat bekanntlich im Lauf der Jahrhunderte grosse Verluste erfahren, zahlreiche Texte sind nur bruchstückhaft erhalten. Um dennoch ein möglichst vollständiges Bild des Bestands und der Entwicklungen mittelalterlicher Literatur zu entwerfen, obliegt es der mediävistischen Literaturgeschichtsschreibung, das unvollständig Überlieferte konsequent und aufmerksam mit zu berücksichtigen. Denn Fragmente spielen eine überaus wichtige, wenn auch besonders komplizierte Rolle für das Verständnis literarhistorischer Prozesse. Zu unterscheiden sind hierbei zum einen Handschriftenfragmente ursprünglich vollständiger Codices, Faszikel, Inkunabeln oder Urkunden und zum anderen Werkfragmente, also unvollendete Texte, deren Fertigstellung durch ihren Autor oder Bearbeiter aus verschiedenen Gründen abgebrochen wurde. Beide Typen von Fragmenten stellen die Germanistische Mediävistik vor komplexe Fragen bezüglich des Zusammenhangs von Literatur- wie Überlieferungsgeschichte und werden im Mittelpunkt der kommenden Tagung stehen. Fallstudien zum OEuvre Wolframs von Eschenbach bieten sich zu diesem Thema besonders an. Die Beiträge werden über punktuelle Erkenntnisse zu Handschriften- beziehungsweise Werkfragmenten hinausgehen und übergeordnete texttheoretische und literaturgeschichtliche Fragestellungen aufwerfen sowie methodische Überlegungen zum Umgang mit hoch- und spätmittelalterlichen Fragmenten anstellen. Ziel der kommenden Tagung, die von der Gesuchstellerin in Zusammenarbeit mit dem Mediävistischen Institut, dem Zentrum für Handschriftenforschung der Universität Freiburg und der Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft organisiert wird ist es, trotz der Heterogenität der untersuchten Texte, Gattungen und Überlieferungssituationen von Handschriften- und Werkfragmenten übergreifende Fragestellungen zum Zusammenhang von Überlieferungs- und Literaturgeschichte zu diskutieren und diese miteinander zu vernetzen. Geboten werden überdies Beiträge, die – über die Relevanz von Einzelfallstudien hinausweisend – theoretische und methodische Impulse fur den literaturwissenschaftlichen Umgang mit Fragmenten zu geben vermögen. Paradigmes et perspectives de la littérature médiévale comparée / Paradigmen und Perspektiven einer Mediävistischen Komparatistik / Paradigms and Perspectives of a Mediaeval Comparative Literature
Status: AbgeschlossenBeginn 01.08.2021 Ende 31.10.2021 Finanzierung SNF Projektblatt öffnen Das Freiburger Kolloquium 2021 thematisiert und diskutiert aktuelle Paradigmen, Perspektiven und Methoden einer mediävistischen Komparatistik. Die hohe Relevanz komparatistischer Ansätze ist für die mediävistische Forschung bereits seit ihren Anfängen eine Selbstverständlichkeit: Literarische Traditionen und Gattungsgeschichten lassen sich aufgrund der Vernetzung mittelalterlicher Kulturräume und Bildungsschichten kaum jemals monodisziplinär beschreiben und untersuchen. Fragen zu Kultur- und Techniktransfer, zu Stoff- und Wissenstransmissionen sowie zu literarischen Übersetzungen bilden transdisziplinär und unter überregionalen Gesichtspunkten gesehen ein wichtiges Fundament der Arbeit aller mediävistischen Wissenschaften. Demgegenüber ist die Komparatistik als eine eigenständige kultur- und literaturwissenschaftliche Disziplin, die sich an zahlreichen Universitäten inzwischen institutionalisiert hat, in den letzten Jahren zunehmend mit Reflexionen auf die eigene Identität als ›Allgemeine und Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft‹ hervorgetreten. Die Mediävistik wiederum spielt in diesen Reflexionen zumeist nur eine marginale Rolle. Das Mediävistische Institut der Universität Freiburg nimmt das Freiburger Kolloquium 2021 zum Anlass, aktuelle Tendenzen der komparatistischen Methodenreflexion für die mediävistische Forschung fruchtbar zu machen. Gleichzeitig gilt es auch in umgekehrter Richtung aufzuzeigen, dass gerade die mediävistischen Literatur-, Kunst- und Geschichtswissenschaften wichtige Impulse für die Methodenreflexion der Allgemeinen und Vergleichenden Kulturwissenschaft zu geben vermögen. Denn die kulturgeschichtlichen Besonderheiten der mittelalterlichen Epochen vermögen für die Schärfung und Differenzierung komparatistischer Kategorien wie Alterität, Historizität oder kulturelle Differenz zweifellos einen entscheidenden Beitrag zu leisten.