MédiasPublié le 11.01.2024

Ansässige weichen in die Peripherie aus


Wirtschaftsprofessor Volker Grossmann mahnt zur Vorsicht bei der Interpretation: «Man kann nur davor warnen, die Wanderungsbewegungen ideologisch als Argument gegen Zuwanderung zu missbrauchen.» Denn es sei gar nicht klar, welche Bevölkerungsschichten –Ausländer und Schweizer– wie und warum betroffen seien.
Er legt das Augenmerk auf einen anderen Punkt: «Es wird wenig gesprochen über die Immobilienbesitzer und Vermieter in den Zentren.» Diese würden, oft in zweiter oder dritter Generation, durch steigende Immobilienpreise enorm profitieren. «Diese Gewinne sind aufgrund der hohen Vermögenskonzentration in der Schweiz sehr ungleich verteilt».
«Höhere Immobilienpreise durch Zuwanderung verschärfen also potenziell Verteilungskonflikte, die es ohnehin gibt und die man besser lösen kann als durch Massnahmen gegen Zuwanderung.» Prof. Grossmann schlägt vor, die Gewinne «zielbringender umzuverteilen». Das heisst, Vermögen und Erbschaften sollen stärker besteuert werden. «Damit könnte man Arbeitseinkommen steuerlich entlasten oder Raumplanungsmassnahmen und öffentliche Verkehrsprojekte finanzieren.» Interiew mit Prof. Volker Grossmann im Tagesanzeiger vom 10. Januar 2024.
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