Zufriedenheitsumfrage Publikationsdatum 07.12.2022

Wertvolle Erkenntnisse für das Wohlbefinden der Doktorierenden


Eine Erhebung zum Doktoratsstudium an der Unifr hat gezeigt, dass die Zufriedenheit mit rund 80% gut ist. Mehr als die Hälfte der Doktorierenden haben schon an einen Abbruch gedacht. Klare Unterschiede zeigen sich zwischen immatrikulierten und exmatrikulierten Doktorierenden. Die Universität nimmt die gewonnen Erkenntnisse zum Anlass für weitere Verbesserungen.

Die allgemeine Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen des Doktoratsstudiums liegt bei 79% bei den immatrikulierten und 77% bei den exmatrikulierten Doktorierenden. In Bezug auf die Betreuung liegt die Zufriedenheit für die immatrikulierten Doktorierenden ebenfalls bei 79%, bei den exmatrikulierten sinkt diese auf 68%.

Verbesserungspotential bei Anstellungsbedingungen und hoher Arbeitslast
Doktorierende beklagen in mehreren Kommentaren eine mangelnde Transparenz hinsichtlich der Anstellungsbedingungen und Löhne. So gab mehr als ein Drittel von ihnen an, kein Pflichtenheft zu besitzen oder nicht zu wissen, ob sie eines besitzen. 44% der immatrikulierten geben an, zusätzliche Aufgaben zu erledigen, die nicht in ihrem Aufgabenbereich (eigene Forschung oder Arbeit für Lehrstuhl) liegen; bei den exmatrikulierten Doktorierenden liegt dieser Wert sogar bei 55%.

Nützliche Vereinbarungen, Potenzial bei der Betreuung
Rund 40% der immatrikulierten und 29% der exmatrikulierten Doktorierenden geben an, eine Doktoratsvereinbarung zu verwenden. Diese Vereinbarung wird von rund zwei Dritteln der Doktorierenden und sogar 78% der Betreuenden als nützlich eingeschätzt.

Rund 60% der Betreuenden sind der Meinung, dass die Doktoratsbetreuung verbessert werden könnte und 48% von ihnen geben an, dass sie diesbezüglich ein Weiterbildungsangebot wünschen. 

19% der immatrikulierten Doktorierenden haben häufig bis ständig und 35% manchmal erwogen, ihre Dissertation abzubrechen. Die am häufigsten genannten Gründe waren Zweifel an den eigenen Kompetenzen, die hohe Arbeitslast und Zweifel an besseren Berufsaussichten. 18% der exmatrikulierten Doktoranden haben ihre Dissertation abgebrochen.

Diskriminierung und Machtmissbrauch
Auch kritische Themen wurden in der Umfrage angesprochen. So gaben 6% der immatrikulierten Doktorierenden an, Diskrimination im Doktoratsstudium erlebt zu haben. 11% von ihnen haben Machtmissbrauch durch ihre_n Doktoratsbetreuer_in erfahren. Diese Quoten verdoppeln sich bei den Antworten der exmatrikulierten Doktorierenden (10% bzw. 20%).

Die Ergebnisse dieser Umfrage dienen der Universität als Grundlage zur Formulierung der Best Practices für die Doktoratsbegleitung. Die Erhebung wurde an die im Herbstsemester 2021 immatrikulierten Doktorierenden (1357) und ihre Doktoratsbetreuer_innen (260) sowie an die ab 1. Oktober 2020 exmatrikulierten Doktorierenden (241) geschickt. Die Rücklaufquote betrug 28% bei den immatrikulierten, 26% bei den exmatrikulierten Doktorierenden und 62% bei den Betreuer_innen.