• Herlth Jens

• Herlth Jens

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24.2.2022 steht die russische Literatur unter Verdacht. Hat sie zur Verbreitung und Verfestigung imperialer Ideen beigetragen? Ist sie zur symbolischen Legitimierung eines russischen Hegemonialanspruchs in Osteuropa instrumentalisiert worden? Immer wieder fällt in diesem Zusammenhang der Name Aleksandr Puškin. In diesem Seminar wollen wir untersuchen, wie Puškin in seinen Werken die territoriale Expansion des Zarenreiches thematisierte und wie er über die politischen Zustände im Innern des Imperiums reflektierte. Dazu werden wir Gedichte, Poeme und Reisebeschreibungen lesen und analysieren, welche ästhetischen Modelle und welche politischen Vorstellungen bei Puškin mit der Kategorie des Imperialen verbunden sind. Ziel ist es, eine differenzierte, historisch und philologisch informierte Sicht auf die politischen Implikationen von Puškins Werk zu gewinnen. Die Texte u. a.: „Kavkazskij plennik“ (Der Gefangene im Kaukasus), „Stansy“ (Stanzen), „Poltava“, „Putešestvie v Аrzrum“ (Die Reise nach Arzrum), „Klevetnikam Rossii“ (Den Verleumdern Russlands), „Mednyj vsadnik“ (Der eherne Reiter), „Pamjatnik“ (Denkmal).
Die literarischen Texte werden im russischen Original sowie in deutscher und französischer Übersetzung auf moodle.unifr.ch zur Verfügung gestellt.

Evaluation: Mitarbeit, mündliche Präsentation (3 ECTS).
Es besteht die Möglichkeit, im Rahmen dieses Seminars eine Seminararbeit zu verfassen (6
ECTS; separate Einschreibung). Abgabetermin: 31.08.2023.