Publikationsdatum 20.12.2024
Ein Novum an der Fakultät: Vier Antrittsvorlesungen in einer
„Da geh‘n die einen müde fort, die andern nah‘n behende…“ – so heißt es in einem bekannten deutschen Volkslied („Mich brennt’s in meinen Reiseschuhn“). In der Tat, es ist ein ständiges Kommen und Gehen in der Freiburger Professorenschaft; in den letzten zwei Jahren haben vier neue Kolleginnen und Kollegen ihren Dienst an unserer Fakultät angetreten: Prof. Michel Steinmetz, Liturgiewissenschaft (Dienstantritt zum Herbstsemester 2022), Prof. Sigrid Eder, Exegese des Alten Testaments (Dienstantritt ebenfalls zum Herbstsemester 2022), Prof. Talitha Cooreman-Guittin, Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Homiletik (Dienstantritt zum Herbstsemester 2023) und schließlich Prof. Didier Caenepeel, Spezielle Moraltheologie und christliche Sozialethik (Dienstantritt im Frühjahrssemester 2024).
Zu jedem unserer vier neuen Kolleginnen und Kollegen gäbe es viel zu sagen. Zum Beispiel, daß Didier Caenepeel vor seinem heutigen Leben als Moraltheologe und Dominikaner an der Universität Montréal ein Doktorat in Theoretischer Physik erworben hat und überhaupt auf dem komplexen Feld der Medizinethik bewandert ist. Oder daß Michel Steinmetz an den Pariser Universitäten Sorbonne und Institut Catholique ein Doppeldoktorat in Theologie bzw. Religionsgeschichte/Religiöse Anthropologie erworben hat, und zwar zum Thema „La fonction ministérielle de la musique sacrée“ (im Hintergrund steht seine jahrzehntelange Ausbildung als Organist). Wiederum Talitha Cooreman-Guittin ist dreisprachig (niederländisch, französisch, englisch) und hat neben dem Straßburger Doktorat in Pastoralpädagogik an der Université Catholique in Lille auch den Titel eines Maître de Conférence im Fach Moraltheologie erworben. Und zu Sigrid Eder ließe sich sagen, daß sie aus Österreich stammt, genauerhin aus der Steiermark, vor 25 Jahren ein Auslandsjahr in der schönen Schweiz verbracht hat, und zwar an der größten, besten und wichtigsten Theologischen Fakultät der Schweiz, der unsrigen, und für ihre Doktorats- und Habilitationsforschungen im Bereich feministischer Exegese mit einer hübschen Serie an Preisen ausgezeichnet wurde, unter ihnen der renommierte Kardinal-Innitzer-Förderpreis der Universität Wien.
Statt nun viermal einzeln aufzutreten, haben sich unsere neuen Kolleginnen und Kollegen entschieden, dem ehrwürdigen Brauch einer Akademischen Antrittsvorlesung in einem Aufwasch zu genügen. Unter Zugrundelegung von Psalm 34 (in französischer Zählung Psalm 33) haben sie, ausgehend von je ihrem Fach, nämlich der Exegese, der Moraltheologie, der Liturgiewissenschaft und der Pastoraltheologie, den reizvollen Versuch gestartet, nicht nur der Vielperspektivität der Theologie als ganzer Reverenz zu erweisen, sondern auch darzulegen, daß der gemeinsame Fokus aller Einzeldisziplinen zuletzt immer das Wort Gottes ist.
Mit der Feier dieses Wortes in Form der Adventsvesper in der Universitätskapelle (vorbereitet von den Wissenschaftlichen Mitarbeitern und der Fachschaft) sowie einem daran sich anschließenden Apéro riche endete nicht nur dieser wunderbare Abend, sondern auch das Herbstsemester 2024. – Zu wünschen bleibt, was man am Ende eines Jahres nur wünschen kann: Allen Angehörigen der Fakultät sowie allen ihren Freundinnen und Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein Frohes Neues Jahr!