Proseminar: Seelenteile und Körperteile von Homer bis Freud (pan, epp)
UE-L01.02248
Dozenten-innen: Herner Mate |
Kursus: Bachelor |
Art der Unterrichtseinheit: Proseminar |
ECTS: 3 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: SA-2022 |
Die Begriffe „Seele” (psychē) und „Körper” (sōma) sind in der griechischen Kultur seit ihren Anfängen präsent. Die Bedeutungen dieser Begriffe unterscheiden sich aber von ihren heutigen Äquivalenten so stark, dass sie für die heutige Leserin kaum wiedererkennbar sind. Im Hauptteil dieses Proseminars werden wir die Geschichte dieser Entwicklung teilweise verfolgen indem wir die Zeitspanne von den frühesten schriftlichen Zeugnissen der griechischen Kultur, den homerischen Epen, bis zum antiken Stoizismus betrachten. Als spezieller Gesichtspunkt behalten wir durchgehend den philosophischen Begriff vom Teil und wie er sich gemäss den verschiedenen Theorien auf Lebewesen, und vor allem auf den Menschen anwenden lässt. Wir beginnen bei Platons Philosophie, in der die zwei Begriffe, so wir sie heute kennen, in die Philosophie systematisch eingeführt wurden. Auf Platon folgt sein Schüler, Aristoteles, der die platonische Theorie grundlegend neu interpretiert und transformiert. Wir beenden die Betrachtung der antiken Psychologie mit der hellenistischen Schule der Stoiker, deren Psychologie die platonische und aristotelische Sichtweise grundlegend in Frage stellt obwohl sie Elemente beider enthält. Zum Schluss betrachten wir kurz, wie das Thema in der theoretischen Grundlage der Psychoanalyse zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder auftaucht.