Qualitätssicherung01.06.2022

Universität Freiburg für sieben weitere Jahre akkreditiert


Eine Expertengruppe hat das Qualitätssicherungssystem der Universität Freiburg auf Stärken und Mängel hin begutachtet. Das Fazit fällt äusserst positiv aus und zeigt, dass die Rahmenbedingungen des Qualitätssicherungssystems und die Qualitätskultur in Freiburg hervorragend ausgestaltet sind, ein zentraler Aspekt für eine florierende Institution. Diese externe Beurteilung sowie der darauf basierende Entscheid des Schweizerischen Akkreditierungsrats ist die Voraussetzung dafür, dass die Freiburger Institution weiterhin als Universität lehren, forschen, Bundesgelder beziehen und Diplome ausstellen darf. 

Das Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz sieht vor, dass sich Hochschulen in der Schweiz alle sieben Jahre akkreditieren lassen müssen. Dadurch soll die Qualitätssicherung in Lehre, Forschung und Verwaltung überprüft und nachhaltig gesichert werden. Eine Gruppe von fünf Expertinnen und Experten wurde von der Schweizerischen Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung beauftragt, die Universität Freiburg im Jahr 2021 genau zu durchleuchten und hat sie nun bis 2029 akkreditiert.

Positive Einschätzung des Qualitätssicherungssystems
Die Gutachtergruppe hält fest, dass die international vernetzte Institution gleichzeitig eng mit dem Kanton und der Stadt Freiburg verbunden ist und die Nähe der Mitglieder untereinander gepflegt und gelebt wird, Meinungen angehört und ernst genommen werden. Seit ihrem letzten Audit wurde das Qualitätssicherungssystem weiterentwickelt und noch besser in die Governance integriert. Auch die starke Mitwirkung der vier Körperschaften (Studierende, Mittelbau, Professorenschaft, Administration) und der fünf Fakultäten bei der Entwicklung und Verwaltung der Universität wird hervorgehoben, ganz nach dem Vorbild des Schweizer Föderalismus.

«Es war erfreulich zu erkennen, dass sich der Aussenblick auf die Universität Freiburg weitgehend mit unserer Wahrnehmung deckt», kommentiert Rektorin Astrid Epiney den Schlussbericht der Gutachtergruppe. «Mein Dank geht daher nicht nur an alle Universitätsmitglieder, die täglich ihr Bestes geben für Forschung, Unterricht und Verwaltung, sondern auch an die Politik, die Wirtschaft und die Bevölkerung, die den Nährboden für eine Universität mit nationaler und internationaler Ausstrahlung entscheidend mitprägen.»

Verbesserungsvorschläge und zusätzlicher Ressourcenbedarf
In ihrem Schlussbericht zeigt die Expertengruppe auch Potenziale auf, an denen die Universität Freiburg arbeiten soll. So sei eine institutionelle Qualitätskultur sehr wohl Tatsache, die Zuweisung gewisser Zuständigkeiten solle jedoch punktuell noch besser geklärt werden. Positiv vermerkt wurde zudem, dass die Lehrveranstaltungen regelmässig evaluiert werden unter Einbezug der Studierenden. Die Ergebnisse dieser Beurteilungen sollten den Studierenden jedoch noch systematischer zurückgespielt werden. Schliesslich muss die Universität auch eine systematische und periodische Evaluierung aller Mitglieder der Professorenschaft sicherstellen, was die Expertengruppe als Auflage formuliert hat.

«Diese Rückmeldungen sind für uns äusserst wertvoll», meint dazu Astrid Epiney. «Sie bestätigen uns darin, dass die ohnehin schon laufenden Entwicklungsanstrengungen in die richtige Richtung zielen und dass Qualitätssicherung ein nie abgeschlossener Prozess ist.» Die Expertengruppe empfiehlt der Universität überdies die Bedürfnisse hervorzuheben und dem Kanton die Dringlichkeit zusätzlicher Ressourcen noch besser zu erklären.

Separate Akkreditierung für Medizin
Bereits Ende 2021 wurde der Bachelor- und Masterstudiengang in Medizin akkreditiert. Die dort eingesetzte Expertengruppe betonte, dass die Stufe Bachelor eine solide Ausbildung gewährleistet, während die Stufe Master eine ausgezeichnete klinische Ausbildung unter Einbeziehung der Hausarztmedizin ermöglicht. Die Expertinnen und Experten hoben ausserdem den ausgesprochen innovativen und zukunftsorientierten Charakter der Ausbildung hervor. Der Akkreditierungsentscheid fiel ohne Auflagen.

Charakteristik der Universität Freiburg
Bei ihrer Gründung im Jahre 1889 war die Universität Freiburg die erste öffentliche Universität in einer katholisch geprägten Schweizer Stadt. Sie war jedoch seit Anbeginn eine kantonale Institution. Mit fast 11'000 Studierenden in einer Stadt mit weniger als 40'000 Einwohner_innen prägt die Institution das öffentliche Leben wie in keiner anderen Schweizer Universitätsstadt.

Heute ist sie eine international vernetzte und interdisziplinär ausgerichtete Bildungs- und Forschungsstätte geprägt von der traditionellen Einheit von Forschung und Lehre. Eine zweisprachige Volluniversität mit humanistisch-ethischen Werten, an der die räumliche Nähe auch den persönlichen Austausch fördert und die ihre Rolle als Vermittlerin zwischen Kulturen wahrnimmt.