MA-Seminar: Das zerrissene Land: Italien zwischen Risorgimento und Faschismus
UE-L15.02162
Dozenten-innen: Weichlein Siegfried |
Kursus: Master |
Art der Unterrichtseinheit: Seminar |
ECTS: 9 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: FS-2025 |
Die innere Staatsgründung Italiens nach 1861 stiess auf Widerstand und löste zahlreiche Konflikte aus. Ein Ergebnis des Minderwertigkeitsdiskurses war die kulturelle Konstruktion des ‚Mezzogiorno‘. Gleichzeitig verschärften sich die sozialen Konflikte. Markantester Ausdruck der Opposition gegen den italienischen Zentralstaat war der Anarchismus. Auch der anfängliche Imperialismus Italiens in Afrika oder der Reformkurs Giovanni Giolittis seit 1903 schufen keine gemeinsame Klammer in der Gesellschaft. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen trieben die inneren Spannungen auf die Spitze. Der mit extremer Gewalt durchgesetzte Faschismus Benito Mussolinis erbte diese Konflikte und versuchte sie ebenfalls mit faschistischer Ideologie und imperialer Expansion zu überwölben. Gewaltsame Repression ging mit Loyalitätsangeboten in Kultur und Ideologie einher. Dieses Masterseminar zeichnet die inneren Widersprüche im zerrissenen Italien und seine Mechanismen der Konfliktbearbeitung zwischen 1861 und 1945 nach. Für die Teilnehmer der Romexkursion ist die Teilnahme an diesem Masterseminar erwünscht.
Einführende Literatur:
Hans Woller, Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert (Europäische Geschichte im 20 Jahrhundert), München 2010.