Historiographieseminar: Einführung in die Emotionsgeschichte
UE-L15.02157
Dozenten-innen: Haas-Amanatidis Elisabeth |
Kursus: Bachelor |
Art der Unterrichtseinheit: Seminar |
ECTS: 3 |
Sprache-n: Deutsch |
Semester: FS-2025 |
Die Geschichte der Gefühle hat in jüngster Zeit erheblich an Beachtung gewonnen, sowohl in der empirischen Forschung als auch in methodisch-theoretischer Hinsicht. Von der Entdeckung der Gefühle als Gegenstand von Kunst, Literatur und Wissenschaft im 18. und 19. Jahrhundert (Empfindsamkeit, Romantik) über die ersten Hinwendungen zu den Emotionen als historischem Gegenstand (Annales) bis hin zur gesellschaftlichen Aufwertung der Gefühle seit den 1990er Jahren hat sich dieses Forschungsfeld zu einem äußerst produktiven und innovativen Bereich der Geschichtswissenschaft entwickelt.
Grundlegend für diese Entwicklung ist die Erkenntnis, dass Emotionen einerseits keine anthropologisch konstante Erscheinung, sondern historisch wandelbar sind. Und dass Gefühle andererseits historische Wirkmächtigkeit haben, dass sie also den Verlauf der Geschichte beeinflusst haben und von Akteur*innen auch gezielt dazu genutzt wurden.
Im Zuge dieses Historiographie-Seminars werden wir diesen Entwicklungen und Trends der Emotionsgeschichte nachgehen. Wir werden die Veränderungen in den theoretischen Prämissen und methodischen Zugängen zur Geschichte der Gefühle betrachten und einen Überblick über die Literatur zur Emotionsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts erarbeiten.