In einem Gastbeitrag zum 100-jährigen Jubiläum der Liechtensteinischen Verfassung befasst sich Bernhard Waldmann mit der unterschiedlichen Starrheit und Flexibilität von Verfassung(-sordnungen). Er zeigt auf, dass letztlich kein Staat darauf verzichten kann, seine Verfassung immer wieder zu prüfen und nötigenfalls anzupassen, weil ein stabiler Rechtsstaat letztlich voraussetzt, dass seine Verfassung flexibel bleibt. Wo das Gleichgewicht zwischen Stabilität und Flexibilität zu liegen kommt, muss jeder Verfassungsstaat auf der Grundlage seiner Geschichte, der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung der Ausformung seiner demokratischen Strukturen und seiner gewaltenteiligen Staatsorganisation entscheiden.

Bernhard Waldmann, Die Verfassung zwischen Stabilität und Fortentwicklung, in: Zeitschrift für öffentliches Recht (ZöR), 76 (2021), S. 1195–1218.