GastvortragPublikationsdatum 28.03.2022

Prof. Dr. Sighard Neckel


Am Montag, den 25. April 2022 um 13:15 Uhr findet im Raum PER21 A120 ein öffentlicher Gastvortrag zum Thema «Solidarität in der Krise? Soziale Ungleichheit, Emotionen und Infrastrukturen» von Prof. Dr. Sighard Neckel statt, zu dem alle Interessierte eingeladen sind. 

Solidarität ist eine kollektive Handlungsressource, die insbesondere mindermächtige Sozialgruppen und soziale Bewegungen mit innerer Bindungskraft und äußerer Mobilisierungsstärke versorgt. In sich beruht Solidarität auf Freiwilligkeit und der Bereitschaft zur Gegenseitigkeit. Daher spielen als Motivation zum solidarischen Handeln Emotionen eine bedeutsame Rolle, sind es doch vor allem Zugehörigkeitsgefühle, die Solidarität stiften. Solche «Wir»-Gefühle haben jedoch stets ihre Grenzen, so dass Solidarität immer auch durch Partikularismen gekennzeichnet ist. Sollen vor allem mindermächtige Sozialgruppen davon nicht benachteiligt werden, bedarf es solidarischer Institutionen und Infrastrukturen, die Solidarität unabhängig von bestimmten Gefühlslagen organisieren

Prof. Dr. Sighard Neckel ist Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel sowie Sprecher der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe «Zukünfte der Nachhaltigkeit» an der Universität Hamburg und Principal Investigator des Sonderforschungsbereiches «Affective Societies» an der FU Berlin. Seine Forschungen umfassen ein breites Spektrum soziologischer Themen in den Bereichen soziale Ungleichheit, Wirtschaftssoziologie, Kulturwissenschaften, Gesellschaftstheorie und Soziologie der Emotionen.