Fünfunddreissig Jahre nach seinem Tod bleibt der französische Philosoph Michel Foucault einer der meistzitierten Denker in den Geistes- und Literaturwissenschaften wie auch eine prägende Figur in den Diskursen politischer Aktivist*innen auf der ganzen Welt. Um die Tragweite seiner oft auf Schlagworte reduzierten Kritik des Verhältnisses zwischen Wissen und Macht, der westlichen Moderne, unserer Repräsentationen des menschlichen Körpers wie auch – von früh an – der Literatur zu verstehen, ist es hilfreich, ihre Geschichte nachzuzeichnen. Es geht dabei auch um die Geschichte der sogenannten ‘Französischen Theorie’ der Sechziger- und Siebzigerjahre und ihre Rezeption über die Grenzen Frankreichs hinaus, insbesondere in den USA – eine philosophische und politische Bewegung der jüngeren Geschichte, welche die Literatur ins Zentrum der Fragen ihrer Zeit stellte.

Dieses Seminar ist einer detaillierten Lektüre der Schriften Foucaults zur Literatur und ihrem kritischen und historischen Kontext sowie ihrer Rezeption, die weiterhin das zeitgenössische Denken prägt, gewidmet. Alle zu lesenden Texte werden (auf Deutsch, Französisch und Englisch) auf der Moodle-Seite des Seminars zu Beginn des Semesters zugänglich sein.