PreisPublikationsdatum 18.08.2022

Yves Mühlematter erhielt den ESSWE-Dissertationspreis 2022


Yves Mühlematter erhielt am 6. Juli 2022 den ESSWE-Dissertationspreis für seine Dissertation, die er 2021 in Freiburg (CH) verteidigt hat und mit dem Prädikat summa cum laude ausgezeichnet wurde. Die Dissertation erscheint noch dieses Jahr als Open AccessPublikation bei DeGruyter unter dem Titel Accelerating Human Evolution by Theosophical Initiation.

Siehe hier https://www.degruyter.com/document/isbn/9783110794694/html?lang=en


Die European Society for the Study of Western Esotericism (ESSWE) wurde 2005 gegründet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Erforschung der “westlichen Esoterik» von der Spätantike bis zur Gegenwart voranzutreiben. Die ESSWE ist eine Mitgliedsgesellschaft der International Association for the History of Religions (IAHR) und eine assoziierte wissenschaftliche Organisation der American Academy of Religion (AAR). Der ESSWE-Dissertationspreis wird alle zwei Jahre für eine herausragende Doktorarbeit im Bereich der Forschung zur Esoterik verliehen.



Mühlematters Dissertation befasst sich mit der Einweihung in “höheres Wissen» in der Theosophischen Gesellschaft. Es gelingt ihm, verständlich zu machen, wie "esoterisches" Wissen in öffentliche Institutionen transferiert wurde und wie dadurch eine breitere Öffentlichkeit erreicht werden konnte. Im Gegensatz zu älteren Forschungen, die sich auf "westliche" Theosophen konzentrierten, kontextualisiert er seine Arbeit so, dass er ein weit gesponnenes Diskursfeld skizzieren kann, in dem die Handlungsmacht indischer Theosophen deutlich wird. Mühlematter kann einen der Hauptansprüche des globalhistorischen Ansatzes erfüllen, indem er tatsächlich globale Zusammenhänge aufzeigen und im "globalen kolonialen Diskurskontinuum" (sein Begriff) verorten kann. Damit leistet er einen historisch fundierten, aber auch theoretisch reflektierten Beitrag zur aktuellen Diskussion um "westliche Esoterik" und bezieht klar Stellung gegen Vorstellungen, die "östliches" Wissen in der Esoterik als "rein westliche Phantasie" zu marginalisieren suchen. Mühlematters Dissertation bringt somit die theoretische Diskussion im Bereich der Esoterik voran, indem sie einen differenzierten theoretischen Rahmen vorlegt, der auf Bhabhas Begriff der Hybridität und dem globalhistorischen Ansatz basiert.

Wir gratulieren Yves Mühlematter zu seiner hervorragenden Dissertation und dem wohl verdienten Preis.