Nachhaltige Entwicklung ist bestimmt durch Zukunftsbezug, normativen Anspruch und Integrationsbestrebungen, letzteres meist als Trias von Ökologie, Ökonomie und Sozialem formuliert. Solchen Integrationsbedarf machten nicht zuletzt die Wachstumsdebatten deutlich, die seit den 1970er Jahren und erneut seit der Fi-nanzkrise geführt wurden. Im Vortrag werden daraus resultierende Konflikte disku-tiert. Während die einen Chancen auf allgemeinen Wohlstand, entsprechende so-ziale Teilhabe, aber auch ökologische Regeneration nur unter Bedingungen anhal-tender wirtschaftlicher Prosperität und technologischer Innovation gegeben sehen, betrachten die Postwachstums- und Degrowth-Debatten permanentes Wachstum gerade als die zentrale Ursache ökologischer wie auch sozialer Probleme. Andere vermuten, dass es bestenfalls mehr oder weniger gelungene Kompromisse zwi-schen den grundsätzlich widersprüchlichen sozialen und ökologischen Aspekten von Nachhaltigkeit geben könne. Dabei fließen in den Wachstumsverständnissen verschiedene, in modernen Gesellschaften wirksame Dynamiken zusammen, ins-besondere der kapitalistischen Ökonomie, der technologischen Innnovation und der konsumistischen Kultur. Diese haben jeweils analytisch unterscheidbare Ursachen und Konsequenzen und werden im Vortrag im Hinblick auf Soziale Nachhaltigkeit diskutiert.
Wann? | 04.05.2021 17:15 |
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Vortragende | Stephan LORENZ, Friedrich-Schiller-Universität Jena |
Kontakt | Soziologie, Sozialpolitik, Sozialarbeit sopa@unifr.ch |
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