31.01.2013

Neurowissenschaften im Dienste der Schule


Erkenntnisse aus den kognitiven Neurowissenschaften werden viel zu wenig in der Schule umgesetzt. Um dies zu ändern hat das französische Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) ein internationales Forschungsprojekt ins Leben gerufen, an dem sich Forschende der Universität Freiburg beteiligen.


Bild: Thinkstock

Das Potential der aktuellen Forschung zu neuronalen und verhaltensbasierten Grundlagen beim Verstehen und Lernen ist geradezu enorm. Die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften könnten einen wichtigen Beitrag zur Lösung von entscheidenden Fragen der Erziehungswissenschaften leisten. In einem von der französischen Forschungsförderung neu gebildeten Netzwerk soll nun in den nächsten vier Jahren der Transfer dieses Wissens in den Bereich der Schulen und des Erziehungswesens im weitesten Sinne vorangetrieben werden. Forschende aus dem frankophonen Europa werden dazu künftig im Rahmen des CNRS-Projekts noch näher zusammenarbeiten. Das von Prof. Annie Vinter (Universität Bourgogne) geleitete Forschungsnetzwerk wird in Frankreich, Belgien und in der Schweiz insgesamt 12 Forschergruppen vereinen.

Die Gruppe für kognitive Entwicklung um Prof. Valérie Camos vom Departement für Psychologie der Universität Freiburg wird Teil dieses Netzwerks. Gestützt auf ihre Arbeiten zur Modellierung des Arbeitsspeichers im Gehirn werden die Freiburger Forschenden den Entwicklungsmechanismen des Arbeitsspeichers auf den Grund gehen, da dieser bei den komplexen Lernvorgängen bei Kindern extrem beansprucht wird: So etwa beim Verstehen von Gelesenem, beim Nachdenken oder beim Lösen von arithmetischen Problemstellungen. Die Leistungsfähigkeit des Arbeitsspeichers hat deshalb einen direkten Einfluss auf die schulischen Leistungen.

Kontakt:
Prof. Valérie Camos, Departement für Psychologie, 026 300 76 75, valerie.camos@unifr.ch