23.05.2012

Wie spricht Europa?


Wie werden Sprachen in Europa erlernt, gebraucht und gefördert? Die länderübergreifende Studie Language Rich Europe ist genau dieser Frage auf den Grund gegangen. Das Institut für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg hat dazu Daten für die Sprachensituation in der Schweiz erhoben.


Foto: Thinkstock

Die Studie hat das Ziel, den Austausch über Sprachenpolitik und Praxis in Europa zu fördern. Unter Federführung des British Council und des Babylon Centre der Universität Tilburg (NL) erfasst das Forschungsprojekt 15 EU-Mitgliedsstaaten, sowie Bosnien-Herzegowina, die Schweiz und die Ukraine. In einigen Ländern wurde zudem die Sprachensituation von spezifischen Regionen untersucht. So wurden für die Schweiz die Kantone Tessin, Genf und Zürich genauer unter die Lupe genommen. Language Rich Europe hat dabei den Sprachengebrauch in den Bereichen Bildung, Medien, öffentliche Dienstleistungen und Unternehmen analysiert.

Gemäss der Erhebung ist die Schweiz im Vergleich mit anderen europäischen Ländern in vielen Bereichen gut aufgestellt. Allerdings würden die grossen regionalen Unterschiede eine Gesamtbewertung erschweren.
Die Studie zeigt unter anderem auf, welche Bedeutung in der Schweiz das Englische neben den Landessprachen einnimmt. So bestätigt sich, dass dessen starke wirtschaftliche Stellung im Bereich des obligatorischen Sprachenunterrichts zu einer Konkurrenzsituation mit den kleineren Landessprachen geführt hat. Trotz der Funktion des Englischen als internationale Business-Sprache könne im Berufsleben trotzdem nur sektoriell und regional von einer Verdrängung der Landessprachen gesprochen werden. Kleinere Betriebe würden in allen Landesteilen vorwiegend monolingual funktionieren.

Für weitere Ergebnisse aus der Studie: Medienmitteilung British Council (PDF)

Infos zum Projekt Language Rich Europe:
www.language-rich.eu

Kontakt: Susanne Obermayer, Geschäftsführende Direktorin Institut für Mehrsprachigkeit, 026 305 61 73, obermayers@edufr.ch