22.02.2012

Interchristlicher und interreligiöser Dialog im Fokus


Das Institut für Ökumenische Studien der Universität Freiburg widmet sich mit zwei öffentlichen Vorträgen dem Dialog unter Christen und zwischen den verschiedenen Religionen. Als Referenten eingeladen sind der neue Bischof Mgr Charles Morerod sowie Metropolit Basilios Karayiannis aus Zypern.

Sowohl in kirchlichen Kommissionen und Einrichtungen als auch in der theologischen Arbeit entwickeln sich je eigene Spezialisierungen für den Dialog unter Christen einerseits, und für den interreligiösen Dialog andererseits. Wenige Personen engagieren sich kompetent in beiden Bereichen. Das Institut für Ökumenische Studien der Theologischen Fakultät will mit zwei Veranstaltungen diesen anspruchsvollen „Dialog der Dialoge“ wagen.

Der neue Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Mgr Charles Morerod, wird seinen ersten öffentlichen Vortrag an der Universität Freiburg halten. Darin widmet er sich dem Thema: "Dialogue interchrétien et dialogue interreligieux. Points communs et différences."

Bereits in seinen theologischen (Universität Freiburg) und philosophischen (Theologisches Institut Toulouse) Studien hat sich Morerod Qualifikationen im Bereich des interchristlichen und interreligiösen Dialogs erworben, etwa mit seiner Doktorarbeit über John Hick, den Vertreter einer pluralistischen Religionstheorie. Bischof Morerod ist Mitglied der Internationalen Orthodox-Katholischen Gesprächskommission sowie der Gesprächsgruppe zwischen dem Vatikan und der Piusbruderschaft. Einen anregenden Beitrag zum ökumenischen Dialog leistete er auch mit dem Buch „Oecuménisme et philosophie. Questions philosophiques pour renouveler le dialogue“ (Paris 2004). Er entwickelt darin die These, dass eine philosophische Grunddifferenz zwischen der katholischen Tradition und den Hauptrichtungen der Reformation, Luthertum und Calvinismus, besteht.
Zeit und Ort:
29. Februar, 17.15 Uhr; Gebäude Miséricorde, Saal 3113, Av. de l’Europe 20, Freiburg
Programm (PDF)


Einen vielschichtigen Einsatz für den Dialog zeigen auch Leben und Werk des kürzlich verstorbenen Metropolit Damaskinos Papandreou. Ihn ehrt das Institut für Ökumenische Studien mit einer Akademischen Festveranstaltung. Den Hauptvortrag hält Metropolit Basilios Karayiannis aus Zypern, der in Fribourg bei dem heutigen Kardinal Christoph von Schönborn promovierte und als Generalvikar bei Metropolit Damaskinos tätig war.
Thema: „Mons. Damaskinos Papandreou. Lebenswerk und Zukunftsperspektiven für den panorthodoxen, den interchristlichen und den interreligiösen Dialog.“

Als Direktor des Orthodoxen Zentrums des Ökumenischen Patriarchats in Chambésy bei Genf setzte sich Metropolit Damaskinos Papandreou im Dialog mit den Lokalkirchen für den pastoralen Aufbau einer orthodoxen Kirchenstruktur in der schweizerischen Diaspora ein. Wegweisende Bedeutung hatte der Dialog zwischen Metropolit Damaskinos und dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger. Die offenen Briefe aus den Jahren 2000 und 2001 arbeiten anhand der Theologie der „Schwesterkirchen“ erstmals klar die ekklesiologische Problemstellung heraus, die bis heute den Dialog zwischen Westkirchen und Ostkirchen bestimmt. Gemeinsam mit Prinz Hassan von Jordanien rief er zudem die „Foundation for Interreligious and Intercultural Research and Dialogue“ ins Leben.
Zeit und Ort: 1. März, 17.15; Gebäude Miséricorde, Senatssaal, Av. de l’Europe 20, Freiburg
Programm (PDF)


Kontakt: Barbara Hallensleben, Institut für Ökumenische Studien, 026 300 74 10, barbara.hallensleben@unifr.ch