Deutschlehrertagung17.08.2017

Resolution mit Empfehlungen und Forderungen zum Deutschunterricht verabschiedet


Die Teilnehmenden der 16. Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer haben am Schlusstag mit überwältigender Mehrheit einer sprachenpolitischen Resolution zugestimmt. Darin fordern sie die Politik unter anderem auf, mehr Mittel für eine bessere schulische Erstintegration von zugewanderten Kindern und Jugendlichen bereitzustellen.

Unter dem Motto „BRÜCKEN GESTALTEN MIT DEUTSCH VERBINDEN: Menschen – Lebenswelten – Kulturen“ formuliert die sprachenpolitische Resolution für die nächsten Jahre Grundsätze, Empfehlungen und Forderungen an eine zeitgemässe Sprachenpolitik, Sprachlehrpraxis und Fremdsprachenforschung. Im Kontext der Zuwanderung soll nicht nur die Integration von Kindern und Jugendlichen Ziel sein, sondern auch die Deutschförderung für die berufliche Aus- und Weiterbildung aller Migrantinnen und Migranten unabhängig von ihrem Herkunftsland oder ihrem Aufenthaltsstatus.

Eine weitere Forderung nimmt die schulischen Lehrpläne in den Fokus: Im Unterricht für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache sollen alle Sprachen (Unterrichtssprache / Mehrheitssprache, Zweitsprache, Fremdsprache, Minderheitensprachen) berücksichtigt und genutzt werden. Damit dies gelingen kann, ist in der Ausbildung von Lehrkräften eine frühzeitige Verbindung von fachdidaktischer Theorie, Erfahrungswissen und Reflexion über die eigene Praxis unabdingbar.

Weitere Forderungen betreffen die (auswärtige) Sprachenpolitik der deutschsprachigen Länder, die dafür sorgen muss, dass Angebote zur Vermittlung und Förderung der deutschen Sprache ihren Weg zu den Menschen finden und nicht umgekehrt. Im akademischen Bereich wiederum ist es angesichts zunehmender Internationalisierung Aufgabe von Hochschulen und wissenschaftlichen Organisationen, Deutsch als Wissenschaftssprache zu stärken, beispielsweise indem gezielt Mehrsprachigkeitskonzepte entwickelt werden. Die Forschung schliesslich ist in der Pflicht, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und sich intensiver mit den demographischen Entwicklungen und den damit einhergehenden, veränderten Lehr- und Lernbedingungen zu befassen.

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