Augustinus (354-430) - Vier Bücher über die christliche Lehre (De doctrina christiana) 3. Buch
15. Kapitel: Verhaltungsmaßregel bei figürlichen Ausdrücken 23. Wenn so die Gewaltherrschaft der Begierlichkeit gestürzt ist, dann herrscht die Liebe nach den höchst gerechten Gesetzen der Gottesliebe wegen Gott und nach denen der Selbst- und Nächstenliebe um Gottes willen. Bei figürlichen Ausdrücken wird daher die Regel eingehalten werden, das, was man liest, so lange sorgfältig zu wenden, bis die Erklärung zum Reiche der Liebe gelangt. Klingt aber das Gelesene so, als ob es im eigentlichen Sinne gebraucht sei, dann soll man den Ausdruck nicht für figürlich halten.
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