Cassian († 430/35) - Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (Collationes patrum) Siebente Unterredung, welche die erste mit Abt Serenus ist, über die Veränderlichkeit der Seele und die bösen Geister.
9. Frage über die Verbindung der Seele und der Dämonen. Germanus: Was ist nun, frage ich, diese so enge und verbindende Gemeinschaft der Seele mit diesen schlechten Geistern, durch welche sie mit derselben so sehr nicht bloß verbunden, sondern vereint werden können und sie unvermerkt anreden, sich bei ihr einnisten, ihr, was sie wollen, einflüstern und sie zu dem anreizen können was ihnen gefällt? Ja sie können ihre Gedanken und Bewegungen sehen und durchschauen, und so groß wird die Einheit zwischen ihnen und dem Geiste, daß man ohne die Gnade Gottes fast nicht unterscheiden kann, was aus der Anreizung Jener und was aus unserm Willen hervorgehe.
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