Cassian († 430/35) - Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (Collationes patrum) Siebente Unterredung, welche die erste mit Abt Serenus ist, über die Veränderlichkeit der Seele und die bösen Geister.
[S. 480] 7. Frage über die Veränderlichkeit der Seele [S. 480] und die Anfechtung der überirdischen Bösewichte. Germanus: Es könnte vielleicht diese Beweglichkeit des Geistes einigermaßen im Zaum gehalten werden, wenn ihn nicht eine so große Schaar von Feinden umringen und ihn unaufhörlich zu dem anreizen würde, was er nicht will, ja auch noch zu dem, wozu schon die Beweglichkeit seiner Natur ihn hinreißt. Da ihn also so unzählige, so mächtige und furchtbare Feinde umdrängen, so würden wir glauben, daß ihnen besonders von diesem gebrechlichen Fleische unmöglich Widerstand geleistet werden könne, wenn wir nicht durch euere Aussprüche wie durch himmlische Orakel ermuthigt würden, es doch für möglich zu halten.
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