Clemens von Alexandrien († vor 215/16) - Teppiche (Stromateis). Fünftes Buch X. Kapitel
62. 1. Und noch deutlicher entwickelt er den Gedanken, daß "die Erkenntnis nicht Sache aller sei",1 indem er hinzufügt: "Betet zugleich auch für uns, Gott möge uns eine Türe öffnen, daß wir das Geheimnis von Christus, um dessentwillen ich auch gebunden bin, predigen können, damit ich es so kundtun könne, wie es meine Pflicht ist, zu reden."2 Denn es gab einiges, was nur mündlich, nicht auf schriftlichem Wege weitergegeben wurde. 2. So sagt er z.B. zu den Hebräern: "Denn da ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet" (da sie nämlich im Alten Testament alt geworden waren) "habt ihr es wieder nötig, daß man euch darin unterrichte, was die Anfangsgründe der Offenbarungsworte Gottes sind, und seid dahin gekommen, daß ihr Milch statt fester Nahrung nötig habt. 3. Denn jeder, der noch Milch genießt, weiß sich nicht in die Predigt von der Gerechtigkeit zu finden; denn er ist noch unmündig." Das heißt, es sind ihm nur die Anfangsgründe der Lehre anvertraut.3 4. "Für Erwachsene aber ist die feste Nahrung bestimmt, für solche, deren Sinne infolge der Gewöhnung zur Unterscheidung des Guten und Bösen geschult sind. Deshalb wollen wir die Anfangsgründe der Lehre von Christus beiseite lassen und uns eilends der vollen Reife zuwenden."4 1: Vgl. 1Kor 8,7. 2: Kol 4,3 f. 3: Vgl. Paid. I 39,1. 4: Hebr 5,12 – 6,1.
|